Grüne wollen Bürgergenossenschaft
Einwohner sollen ihren Anteil zur Energiewende beisteuern können
VON DIRK WILMS
Welver – Ein Vierteljahrhundert – der Ortsverein von Bündnis 90/Die Grünen in Welver kann in diesem Jahr sein Silber-Jubiläum feiern. Das kam den Mitgliedern in den Sinn, als sie in der Gaststätte Hillefeld zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammenkamen.
Kassierer Peter Greune erinnerte als Mann der ersten Stunde an das Jahr 1998, als er bei der Gründung zunächst für Mark und Pfennig und danach für Euro und Cent beim Ortsverein der Grünen zuständig wurde.
Dass die 20 Mitglieder der Öko-Partei in Welver bislang keinen Sinn dafür hatten, in diesem Jahr ein Jubiläum feiern zu dürfen, liegt in Anbetracht der politischen Situation in der Gemeinde Welver auf der Hand. Als Teil der Mehrheit aus vier Fraktionen im Rat haben sie eine Fülle von Themen auf der Agenda. Das ging sowohl aus den Berichten der wiedergewählten Sprecher Jan Breuer und Petra Maras als auch der Fraktionsvorsitzenden Cornelia Plaßmann hervor.
So kam auch der ganz aktuelle Antrag der Grünen zur Sprache, der auf die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft oder -gesellschaft abzielt. Im Haupt- und Finanzausschuss erfuhr dieser Vorschlag weitgehend Zustimmung. Die Verwaltung wurde einstimmig beauftragt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, unter anderem eine Informationsveranstaltung für die Bürger zu organisieren.
Schon im Dezember hatte Grünen-Ratsmitglied Ilona Giese in einem Beitrag auf der Homepage ihres Ortsvereins eine aktive und verantwortliche Beteiligung der Welveraner an einer Energiegenossenschaft als Weg in Richtung Energiewende dargestellt. Durch die Welver Netz GmbH, die einen Anteil am Stromnetz in der Gemeinde hält, ist seit 2020 schon ein erster Schritt zur Beteiligung getan. Jetzt müsse den Welveranern die Möglichkeit gegeben werden, mit einer Beteiligung an einer Genossenschaft den Klimaschutz voranzubringen. Auch könnten die Bürger dadurch finanziell profitieren. „Die Welveraner sollten direkt was davon haben“, forderte Kassierer Peter Greune. Wie in der Versammlung in der Gaststätte Hillefeld zur Sprache kam, ist die Gemeinde Welver schon längst mit mehr als 100 Prozent regenerativer Stromerzeugung vorbildlich. Grünen-Mitglied Rolf Wiemer regte an, dass die Gemeinde dies werbewirksam herausstellen solle. Dies sei auch ein Argument für junge Familien, die sich unter Umständen hier niederlassen könnten. Auch könnten die in der Niederbörde angesiedelten regenerativen Energieerzeuger im Rahmen der politischen Spaziergänge der Grünen thematisiert werden.
Des Weiteren verwies Fraktionssprecherin Cornelia Plaßmann auf den Antrag zu den „Naturnahen Gärten“, die in Form eines Wettbewerbs gefördert werden sollen. Die entsprechenden Beschlüsse auf politischer Ebene sind bereits auf den Weg gebracht. Ausdrücklich stellte sie sich einmal mehr hinter die Beschlüsse der Ratsmehrheit zu Feuerwehr, OGS, Grundschule und Lehrschwimmbecken, die durch das laufende Bürgerbegehren kassiert werden sollen. Zudem betonte Plaßmann die Wichtigkeit der Ertüchtigung der ehemaligen Hauptschule als Flüchtlingsunterkunft und damit einhergehend die Schaffung dezentraler Unterkünfte durch Erwerb von Flächen, Ankauf von Wohngebäuden und Beschaffung von mobilen Wohnelementen.
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