Antrag zur Tagesordnung gem § 48 Abs 1 Satz 2 und 4 GO NRW im Ausschuss GPNK, HFA und Rat
Wettbewerb „Naturnahe und insektenfreundliche Gärten“ in der Gemeinde Welver
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Garzen,
die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt das oben benannte Thema in die Tagesordnung der nächsten Sitzungen des GPNK, des HFA und des Rates aufzunehmen.
Zwei große Krisen bedrohen sicht- und erlebbar unsere Erde und damit Menschen, Tiere und Pflanzen: der Klimawandel und der dramatische Rückgang der Biodiversität. Naturkatastrophen ungeahnten Ausmaßes gehören mittlerweile zu unserem Alltag, in ganz Deutschland ist z. B. die Masse aller Fluginsekten innerhalb der letzten 30 Jahre um drei Viertel gesunken Es gilt mehr denn je Gegenmaßnahmen zu treffen, im Kleinen und im Großen. Aus vielen kleinen Veränderungen und Maßnahmen, die der Natur zugutekommen, kann in der Summe eine Verbesserung erreicht werden.
Reist man durch die einzelnen Bau- und Wohngebiete in der Gemeinde Welver fallen vermehrt geschotterte Vorgärten, großflächig versiegelte Einfahrten, umfriedete Grundstücke mit Stabgitterzäunen aus Metall und gleichförmige Rasenflächen auf. Die so gestalteten Grundstücke bieten heimischen Tier- und Pflanzenarten keinen Lebensraum, versiegelte Flächen erwärmen sich und speichern die Hitze. Regenwasser kann nicht mehr am Ort des Niederschlags versickern und erhöht das Risiko von Überflutungen.
Doch es gibt auch viele Positivbeispiele. Gartenkonzepte, die einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf den Klimaschutz und den Erhalt der Biodiversität haben. Es gilt, für die aktuellen Probleme zu sensibilisieren und die Wirksamkeit individuellen auf Nachhaltigkeit gerichteten Verhaltens zu verdeutlichen, die dahinterstehenden Konzepte bekannt zu machen und Menschen im direkten Austausch mit den Gärtner:innen dazu zu animieren, einzelne Maßnahmen im eigenen Garten umzusetzen. Neben dem ökologischen Ziel, soll auch die Freude an der Gartengestaltung motivieren und der informelle Austausch über geeignete Pflanzen und Gestaltungen unter den Bürger:innen angeregt werden. Gerade in unserer stark landwirtschaftlich geprägten Region können so artenreiche Orte entstehen, die – flächenhaft umgesetzt – auch einen biologischen Austausch der Arten untereinander ermöglichen. Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen möchte mit diesem Antrag auf die bedeutsame Funktion der privaten Gärten aufmerksam machen und anregen, dass mit einer Veränderung in eine naturnahe Gartengestaltung ein Beitrag zur lokalen Anpassung an den Klimawandel, zu Artenschutz und Umweltschutz bewirkt werden kann.
In vielen anderen Kreisen, Städten und Gemeinden in NRW werden mittlerweile Wettbewerbe zum Thema „Naturnahe und insektenfreundliche Gärten“ ausgelobt. Dieser Idee soll sich die Gemeinde Welver anschließen.
Es soll eine Jury aus fachkundigen Welveraner Bürger: innen gebildet werden, die innerhalb einer Begehung die teilnehmenden Gartenkonzepte nach vorab festzulegenden Kriterien begutachtet. Die erfolgreich teilgenommen Gartenkonzepte könnten durch eine Plakette, die sichtbar am Gartenzaun aushängt, belohnt werden. Außerdem sollte eine gesammelte Darstellung der Konzepte und der gärtnerischen Erfahrungen auf der Webseite der Gemeinde umgesetzt werden. Um den direkten Austausch über die Gartenkonzepte zu intensivieren, kann die Preisverleihung z. B. öffentlichkeitswirksam zum Tag der offenen Gärten erfolgen. Ebenso können die Teilnehmer:innen als informierende Multiplikator:innen Tipps und Hinweise an interessierte Bürger:innen geben.
Als Preise könnten Gutscheine für ein Abendessen in einem lokalen Restaurant, Pflanzen, Bäume oder Gartengeräte oder weitere regionale Produkte ausgelobt werden.
Beschlussvorschlag:
Aufgrund der oben benannten Ausführungen mögen die Ausschüsse GPNK, HFA und der Rat beschließen:
Die Gemeinde Welver veranstaltet jährlich, beginnend im Jahr 2023, für ihre Bürger:innen den Wettbewerb „Naturnahe und insektenfreundliche Gärten“.
Die Zusammensetzung der Jury, Anmeldeverfahren, Bewertungskriterien, Preisgestaltung sollen erarbeitet und entsprechend benötigte Finanzmittel mit im Haushalt berücksichtigt werden.
C. Plaßmann
Fraktionsvorsitzende
Eine gute Idee, sehr begrüßenswert!