In Kurzform
Wir fordern die Einführung einer Regelung, dass bei allen Neu-Erschließungen, die Vorgärten ökologisch wertvoll zu gestalten seien, sofern diese nicht als Stellplatz oder Zufahrt genutzt werden. Dies fördert die Artenvielfalt und sorgt für einen Beitrag zur Verbesserung des Binnenklimas.
Unser Antragstext dazu lautet
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schumacher,
die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt, den oben formulierten Antrag und die Resolution im Ausschuss GPNU zu beraten und dem Rat zur Entscheidung vorzulegen
Begründung:
Auf dem Abendmarkt am 03. April 2019 haben die Grünen gemeinsam mit dem OV- BUND Soest/ Welver einen Stand für vogel-, bienen- und insektenfreundliche Gärten aufgebaut. Von den zahlreichen Besuchern wurden immer wieder die Schottervorgärten moniert, die viele Hausbesitzer anlegen und als besonders pflegeleicht und modern deklarieren werden.
Folgende Argumente sprechen gegen die Anlage von Schottergärten:
Artenvielfalt:
Bei der Anlage eines Schottergartens wird nach dem Humusabtrag eine Folie verlegt, auf der eine dicke Schicht Gestein verteilt wird. Abgesehen von der biologischen Ödnis und dem Verlust der Bodenfruchtbarkeit, werden so ohne Not weitere Flächen versiegelt und stehen zur Versickerung von Regenwasser einfach nicht zur Verfügung. Schottergärten bieten weder Vögeln, Insekten noch einheimischen Pflanzen Raum und Nahrung.
Lediglich vielfältig angelegte Vorgärten stellen für sie einen bedeutsamen Lebensraum dar.
Pflegeaufwand:
Schottergärten sind nur scheinbar pflegeleicht. Nach kurzer Zeit wachsen Wildkräuter, setzen sich Laub und Sämereien zwischen die Steine und die Flächen verkrauten. Auf den Steinen bilden sich Moose. Robuste Pflanzen wachsen auch durch die aufgebrachte Folie hindurch. Dann werden Herbizide eingesetzt.
Klima:
Schottergärten erwärmen sich schnell, speichern die Wärme und strahlen sie wieder ab. Die nächtliche Abkühlphase wird verhindert. Das trägt mit zur Klimaveränderung bei, denn die notwendigen Kaltluftschneisen entfallen durch die Versiegelung.
Versiegelte Flächen nehmen kein Regenwasser auf.
Inzwischen sind einige Städte und Gemeinden auf dem Weg, Schottergartenverbote für Neubaugebiete auszusprechen. Dem sollte sich die Gemeinde Welver anschließen.
Aus den oben benannten Gründen möge der Rat beschließen:
- Antrag auf Änderung der Bauordnung:
In allen neuerschlossenen Baugebieten wird zukünftig geregelt, dass Vor-
gartenbereiche, die nicht als Stellplatz oder Zufahrt genutzt werden, ökologisch
wertvoll und vielfältig gestaltet werden – die Anlage von sogenannten Schottergärten
wird untersagt.
- Antrag auf Verabschiedung der folgenden Resolution:
Die Gemeinde Welver legt Wert auf ökologisch vielfältig gestaltete Vorgärten
und Gärten, daher sollen sie vogel-, bienen- und insektenfreundlich gestaltet
sein, um die weitere Abnahme der Artenvielfalt aufzuhalten und einen Beitrag
zur Verbesserung des Binnenklimas zu erzielen.
Eine weitere Begründung erfolgt mündlich.
Mit freundlichem Gruß
Cornelia Plaßmann
– Fraktionsvorsitzende –
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