Wilhelm Bode; Hasen
Buchempfehlung von Johannes Kimmel-Groß
Da Ostern vorbei ist und der „Osterhase“ sein farbiges Werk verrichtet hat, malcht es Sinn, sich näher mit ihm, genauer mit dem Feldhasen zu beschäftigen. Dazu hat Wilhelm Bode ein kleines, feines und tiefsinniges Büchlein geschrieben.

Der zu seinem dreizehnten Geburtstag wurde Wilhelm gegen den Willen seiner Mutter von dem jagdbesessenen Vater mit einer 222-Winchester beschenkt und jagte mit seinem Vater, obwohl noch nicht Sechzehn, also nicht jagdberechtigt. Bei einer Hasenjagdsollte er einen sich in einer Feldfurche duckenden Junghasen an den Ohren fassen und mit einem Genickschlag töten. Der einem Kinderschrei sehr ähnliche Angstschrei blieb ihm ein Leben lang in schlechter Erinnerung. Doch zuerst wird Wilhelm Förster und ist Veranstalter oder Teilnehmer von Treibjachten, auch von Kesseltreiben, einer besonders brutale Jagdform auf Hasen. Immer mehr nimmt er das Jagen als grausam und in Sachen Naturschutz/Wildtierschutz fehlorientiert wahr. Bei seiner intensiven Beschäftigung mit dem Hasen lässt er schließlich gänzlich von der Jagd ab.
Neben den (tatsächlich) neuen Erkenntnissen über den Feldhasen und dessen Lebensweise erfährt man in dem Buch, welch ungeahnt große Vielfalt und Komplexität die Lebensräume von Pflanzen und Tieren, auch die der unbelebten Natur ausmachen; und wie unterschiedlich, voneinander abhängig und labil sie sind. Man bedenke, welch unglaubliche Folgen die Einführung von Glyphosat 1974 als Vernichter der Pflanzenvielfalt und damit auch Vernichter von Insekten, damit auch Existenzgefährdung der Obstbauern (Bestäuber!).
Aus den geschilderten Erfahrungen und Erkenntnissen entwickelt Wilhelm Bode den Weg, der zu einer Existenz er
haltenden regional-ökologischen Land-, Wald- und Forstwirtschaft führen kann
„Hasen“ ein äußerst lesenswertes Buch, das einen nicht unberührt zurücklassen wird.
Wilhelm Bode; Hasen, Naturkunden Berlin 2023, ISBN 978-3-7518-0224-6
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